Segment – C6

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Anatomie des Wirbelsäulensegments

1.1 Strukturelle Anatomie des Segments

Das Wirbelsäulensegment C6 befindet sich im Bereich der Halswirbelsäule und ist für eine Vielzahl an Nervenverbindungen zuständig, die sowohl knöcherne als auch weiche Gewebestrukturen versorgen. Dieses Segment wird durch den sechsten Halswirbel (C6) geschützt und von spezifischen Nervenästen durchzogen, die verschiedene Muskel- und Hautareale, sowie tiefere Gewebeschichten ansteuern.

Die Verbindungen zwischen C6 und den umliegenden Gewebestrukturen sind komplex: Die Nervenäste des C6-Segments treten seitlich durch die Foramina intervertebralia aus und verzweigen sich in periphere Strukturen wie Muskeln, Sehnen und Hautbereiche. Sie bilden darüber hinaus Verbindungen zu tieferliegenden Strukturen, wie dem Bandapparat und periartikulärem Bindegewebe, und sorgen somit für eine umfassende Versorgung und Steuerung des gesamten Gewebes.

1.2 Funktionelle Anatomie

Das Wirbelsäulensegment C6 ist funktionell für eine Vielzahl an Bewegungen und sensorischen Rückmeldungen im oberen Bereich des Körpers verantwortlich, vor allem im Arm- und Schulterbereich. Es ermöglicht hauptsächlich:

  • Ellenbogenbeugung: Der Bizepsmuskel (Musculus biceps brachii), der eine Schlüsselrolle bei der Beugung des Ellenbogengelenks spielt, wird über das C6-Segment innerviert.
  • Pronation und Supination des Unterarms: Über die Innervation des Musculus brachioradialis und anderer Muskeln unterstützt C6 die Drehbewegung des Unterarms, was für funktionelle Bewegungen wie Greifen und Halten essenziell ist.
  • Handgelenksbewegung: C6 trägt zur Stabilität und Kontrolle des Handgelenks bei und wirkt unterstützend bei der Handgelenksextension, welche durch die Streckmuskulatur des Unterarms durchgeführt wird.

Die motorische Versorgung des Segments C6 trägt wesentlich zur Feinmotorik und Stabilität des Arms bei, was nicht nur für Alltagsbewegungen wie das Heben und Senken von Gegenständen wichtig ist, sondern auch bei präziseren Aufgaben wie dem Greifen kleiner Objekte.

1.3 Mechanische Einschränkungen bei Störungen

Hypermobilität: Auswirkungen auf Stabilität und Bewegungen

Eine gesteigerte Beweglichkeit im C6-Segment kann zu einer Destabilisierung der gesamten oberen Wirbelsäule führen, da die Bänder und Gelenke weniger Widerstand leisten. Diese Hypermobilität führt dazu, dass umliegende Muskeln übermäßig beansprucht werden, was Schmerzen im Bereich der Hals- und Schulterpartie hervorrufen kann. Die Schutzfunktionen, wie sie durch die tieferliegenden Schichten des Segmentes normalerweise gegeben sind, werden durch eine zu hohe Mobilität beeinträchtigt, was wiederum zur Überlastung und zu kompensatorischen Verspannungen führen kann.

Mögliche Symptomatiken sind:

  • Häufige Muskelverspannungen im Schulterbereich
  • Schmerzen in der unteren Halswirbelsäule und im oberen Rücken
  • Verminderte Stabilität bei Kopf- und Schulterbewegungen
Hypomobilität: Mögliche Symptome und Bewegungseinschränkungen

Hypomobile Zustände im Segment C6 schränken die Beweglichkeit des Halsbereichs erheblich ein und können in der Folge sensorische Beeinträchtigungen, wie Taubheitsgefühle oder Kribbeln im Arm, hervorrufen. Eine eingeschränkte Beweglichkeit führt zu verminderter Durchblutung in den versorgten Bereichen und erhöht die Anfälligkeit für Muskelverspannungen und Triggerpunkte.

Typische Symptome bei Hypomobilität:

  • Einschränkungen in der Bewegungsfähigkeit von Schulter und Ellenbogen
  • Missempfindungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle entlang des Unterarms und in den Fingern
  • Kopfschmerzen durch Muskelverspannungen in der Hals- und Schulterpartie

Diese segmentale Betrachtung der Rückenmarksversorgung ist entscheidend für das Verständnis von funktionellen und strukturellen Störungen. Sie bildet eine Grundlage für therapeutische Interventionen, die auf die jeweiligen Bewegungs- und Belastungsanforderungen des Gewebes abgestimmt sind.

Wirbelsäulensegment C6: Nervenversorgung und mögliche Kompressionssymptome


2.1 Plexus

Das Wirbelsäulensegment C6 ist wesentlicher Bestandteil des Plexus brachialis, eines komplexen Geflechts von Nervenfasern, das die Nervenversorgung der oberen Extremitäten sicherstellt. Im Rahmen des Plexus brachialis nimmt C6 eine Schlüsselrolle bei der Innervation der Schultermuskulatur und des Armbereichs ein und beeinflusst wesentliche Bewegungs- und Sensibilitätsfunktionen in diesem Bereich.


2.2 Periphere Nerven

Das Segment C6 gibt mehrere periphere Nerven ab, die sich auf unterschiedliche Strukturen verteilen und dabei spezifische sensorische und motorische Aufgaben übernehmen. Die wichtigsten peripheren Nerven sind:

  • Nervus musculocutaneus: Ein gemischter Nerv mit überwiegenden motorischen und sensorischen Anteilen für die Beugemuskulatur des Oberarms, insbesondere für den Musculus biceps brachii, der für die Ellenbogenbeugung entscheidend ist.
  • Nervus radialis: Dieser Nerv hat extensorische Anteile und versorgt die Streckmuskeln des Unterarms und Handgelenks. Er trägt zur Stabilität und Bewegung des Handgelenks bei und vermittelt sensorische Informationen von der Rückseite des Unterarms und der Hand.
  • Nervus medianus: Mit gemischten Funktionen innerviert der Nervus medianus flexorische Anteile der Unterarmmuskulatur und spielt eine Rolle in der sensiblen Versorgung der Handfläche und der ersten drei Finger.

Diese Nerven ermöglichen eine Vielzahl an Bewegungen und sorgen für eine feine sensorische Steuerung der oberen Extremitäten, was für die Feinmotorik und die grobe Greiffunktion essenziell ist.


2.3 Aufteilung der Nerven

Die Nervenäste, die aus dem Segment C6 hervorgehen, verzweigen sich in verschiedene periphere Regionen:

  • Musculocutaneus-Ast: Nach dem Austritt aus dem Plexus brachialis zieht er durch den Oberarm und endet sensorisch im Bereich der Unterarmhaut. Er leitet sensible Reize des Unterarmbereichs und vermittelt motorische Signale an die Ellenbogenbeuger.
  • Radialis-Ast: Der Nerv teilt sich in den Ramus profundus und Ramus superficialis auf, wobei der erste Ast motorische Impulse an die Streckmuskeln des Unterarms weitergibt, und der zweite für die sensible Versorgung der Handrückseite sorgt.
  • Medianus-Ast: Der Nervus medianus verzweigt sich auf Höhe des Handgelenks in motorische und sensible Endäste, die die Handfläche sowie die Beugemuskulatur der Finger innervieren und wesentliche Funktionen für das Greifen und Halten gewährleisten.

Die segmentale Organisation der Nervenäste ermöglicht eine koordinierte und präzise Versorgung der oberen Extremität und sichert die schnelle Reizweiterleitung.


2.4 Lokale und periphere Nervenkompressionsstellen

Kompressionen auf Segmentebene:
Eine Kompression auf Höhe des Segments C6, beispielsweise durch eine Bandscheibenprotrusion, kann zu Schmerzen und Sensibilitätsstörungen im Bereich des Arms und der Schulter führen. Typische Symptome sind Kribbeln oder Taubheitsgefühle entlang des Nervus musculocutaneus und Nervus radialis, die bis in die Hand ausstrahlen können.

Kompressionen entlang des Nervenverlaufs:

  • Radialtunnelsyndrom: Eine Einengung des Nervus radialis im Radialtunnel kann zu Schmerzen und Schwäche in der Unterarmstreckmuskulatur führen. Charakteristisch sind ziehende Schmerzen entlang des Unterarms und der Handrückseite.
  • Karpaltunnelsyndrom: Eine Einengung des Nervus medianus im Bereich des Handgelenks verursacht Missempfindungen und Schmerzen in den ersten drei Fingern. Betroffene klagen häufig über nächtliches Einschlafen der Hand und Schwierigkeiten beim Greifen kleiner Objekte.

Durch die segmentale Versorgung des C6-Segments kann es in Folge von Nervenkompressionen zu funktionellen Einschränkungen und verstärkten Schmerzempfindungen in den betroffenen Arealen kommen.


2.5 Nervii spinales

Die spinalen Nerven des C6-Segments innervieren spezifische Hautareale (Dermatome) und Muskeln im Bereich des Nackens, der Schulter und des Arms:

  • Hautinnervation: Die sensible Versorgung umfasst hauptsächlich die seitliche Schulter, den Oberarm bis hin zum Daumenbereich. Bei Irritationen des Nervs kann es zu Missempfindungen, wie Kribbeln oder Taubheitsgefühlen, in diesen Bereichen kommen.
  • Muskelinnervation: Das C6-Segment steuert die Muskulatur der Ellenbogenbeuger (z.B. Musculus biceps brachii) und die Strecker des Handgelenks. Triggerpunkte in der betroffenen Muskulatur können zu ausstrahlenden Schmerzen entlang des Arms und bis in den Daumenbereich führen.

Durch die Versorgung dieser Muskelgruppen und Hautareale nimmt das Segment C6 eine wichtige Rolle bei Bewegungen und Sensibilität des Arms ein und ist häufig an Verspannungssyndromen im Schulter-Nacken-Bereich beteiligt.


2.6 Nervii splanchnici

Das C6-Segment hat über seine Verbindung mit den Nervi splanchnici indirekten Einfluss auf bestimmte viszerale Organe und kann reflektorische Reaktionen in unterschiedlichen Gewebeschichten auslösen. Dazu gehören:

  • Sklerotome und Dermatome: Über die Verknüpfung zu bestimmten Hautarealen und den tieferliegenden Gewebeschichten kann das C6-Segment reflektorische Schmerzempfindungen (viszerale Schmerzreflexe) im Oberkörper und Arm hervorrufen.
  • Bindegewebszonen und Head-Zonen: Die sensiblen Anteile des Segments korrelieren mit spezifischen Bindegewebszonen und Head-Zonen, die bei bestimmten Erkrankungen oder Überreizungen sensitiv auf Berührung reagieren können und in den Arm ausstrahlende Schmerzen hervorrufen.
  • McKenzie-Zonen: Bei Funktionsstörungen kann es zu schmerzhaften Reaktionen in den korrespondierenden Bindegewebszonen kommen, was häufig bei mechanischen Belastungen der Wirbelsäule beobachtet wird.

Diese komplexen Verknüpfungen zeigen, dass das C6-Segment nicht nur eine Rolle bei der Bewegung und Sensibilität der oberen Extremität spielt, sondern auch über reflexartige Verbindungen Einfluss auf die viszeralen Organe nehmen kann.

Wirbelsäulensegment C6: Muskelinnervation und muskuläre Dysbalancen


3.1 Kennmuskeln

Das Segment C6 innerviert einige zentrale Muskeln der oberen Extremität, die als Kennmuskeln des Segments gelten und wesentliche Bewegungs- und Stabilisierungsfunktionen ausführen.

Wichtige Kennmuskeln des Segments C6

  • Musculus biceps brachii (Oberarmbeuger, Flexion):
    • Grundfunktion: Dieser Muskel ist primär für die Flexion des Ellenbogengelenks verantwortlich und spielt eine Rolle bei der Supination des Unterarms (Drehung der Handfläche nach oben).
    • Triggerpunkte: Häufig entlang der langen Bizepssehne sowie im Bereich der proximalen Muskelstrukturen, was zu Schmerzen entlang des Oberarms und in die Ellenbogenregion führen kann.
    • Hypotonie: Eine Schwäche im Bizeps führt zu einer eingeschränkten Ellenbogenbeugung und reduziert die Griffkraft.
    • Hypertonie: Ein übermäßig gespannter Bizeps kann den Unterarm in eine ständige leichte Beugung bringen und die Streckung des Ellenbogens behindern, was Schmerzen in der Beugemuskulatur und Verspannungen in Schulter und Unterarm verursacht.
  • Musculus brachioradialis (Unterarmbeuger, Flexion):
    • Grundfunktion: Zuständig für die Flexion im Ellenbogengelenk bei neutraler Handstellung (Daumen nach oben), unterstützt die Stabilität des Ellenbogengelenks.
    • Triggerpunkte: Am Übergang vom Oberarm zum Unterarm und nahe dem Ellenbogengelenk. Triggerpunkte führen zu Schmerzen, die in das Handgelenk ausstrahlen können.
    • Hypotonie: Schwäche des Brachioradialis beeinträchtigt die Ellenbogenflexion und führt zu einem schwächeren Griff.
    • Hypertonie: Übermäßige Spannung kann das Ellenbogengelenk in eine leichte Beugung zwingen, was die Beweglichkeit und den Kraftaufbau im Arm einschränkt und zu schmerzhaften Verspannungen führt.

Extensorische und flexorische Funktionen der Kennmuskeln

Die Kennmuskeln des C6-Segments zeigen primär flexorische Anteile in der Ellenbogen- und Unterarmmuskulatur. Beide Muskeln (Bizeps und Brachioradialis) sind essenziell für die Bewegungen der Armbeugung und haben eine sekundäre Rolle in der Stabilisierung und kontrollierten Bewegung der oberen Extremität. Die Muskulatur in diesem Bereich reagiert sensibel auf Dysbalancen, die sich über Triggerpunkte und muskuläre Verspannungen äußern können.


3.2 Weitere vom Segment innervierte Muskeln

Zusätzlich zu den Kennmuskeln werden mehrere weitere Muskeln durch das Segment C6 innerviert, die ebenfalls wichtige Bewegungen im Schulter- und Ellenbogengelenk ermöglichen.

Flexorische Muskeln

  • Musculus deltoideus (vorderer Anteil):
    • Grundfunktion: Flexion und Innenrotation im Schultergelenk.
    • Hypotonie: Schwäche kann zu einer eingeschränkten Beweglichkeit des Arms nach vorne und innen führen.
    • Hypertonie: Übermäßige Spannung führt zu Verspannungen in der Schultervorderseite und einer Fehlhaltung mit nach vorne gezogener Schulter.
  • Musculus pectoralis major (obere Fasern):
    • Grundfunktion: Adduktion und Innenrotation des Arms.
    • Hypotonie: Verminderte Kraft bei drückenden Bewegungen.
    • Hypertonie: Eingeschränkte Schulterbeweglichkeit und Schmerzen in der Brustmuskulatur.

Extensorische Muskeln

  • Musculus triceps brachii (langer Kopf):
    • Grundfunktion: Extension des Ellenbogengelenks.
    • Hypotonie: Schwäche führt zu einer eingeschränkten Streckbewegung des Unterarms.
    • Hypertonie: Spannung im Trizeps kann zu einem vermehrten Druck auf das Ellenbogengelenk und schmerzhaften Verspannungen führen.
  • Musculus extensor carpi radialis longus und brevis:
    • Grundfunktion: Extension und Radialabduktion des Handgelenks.
    • Hypotonie: Schwäche beeinträchtigt die Handgelenksstreckung und die Fähigkeit zur seitlichen Bewegung.
    • Hypertonie: Verkrampfungen in diesen Muskeln können das Handgelenk belasten und zu Schmerzen entlang der Streckseite des Unterarms führen.

3.3 Autochthone Muskeln

Im Bereich des C6-Segments verlaufen mehrere autochthone Rückenmuskeln, die zur tiefen Schicht der Wirbelsäulenmuskulatur gehören und wesentliche Funktionen für die Stabilität und Aufrichtung der Wirbelsäule erfüllen.

Verlauf, Triggerpunkte und Symptome

  • Musculi semispinalis cervicis und capitis:
    • Verlauf: Diese Muskeln verlaufen längs entlang der Halswirbelsäule und verbinden die Wirbelkörper untereinander sowie mit dem Schädel.
    • Triggerpunkte: Häufig im Nackenbereich und nahe der Schädelbasis. Triggerpunkte hier können Kopfschmerzen, Nackenschmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit der Halswirbelsäule auslösen.
    • Symptome: Verspannungen und Schmerzen im Nacken- und oberen Rückenbereich sowie eingeschränkte Beweglichkeit bei Nackenrotation und Seitneigung. Triggerpunkte strahlen oft in den Kopf aus und verursachen Spannungskopfschmerzen.
  • Musculi longissimus cervicis und capitis:
    • Verlauf: Diese Muskeln ziehen entlang der Halswirbelsäule und verlaufen von den unteren zu den oberen Halswirbeln.
    • Triggerpunkte: Entlang des Muskelverlaufs im Nacken. Schmerzen können in die Schultern und den Hinterkopf ausstrahlen.
    • Symptome: Ein verspannter longissimus cervicis/capitis kann zu eingeschränkter Beweglichkeit und Schmerzen bei der Streckung und Seitneigung des Nackens führen. Häufige Spannungen führen zu dauerhaften Nackenbeschwerden und können durch Fehlhaltungen verschärft werden.

Die autochthone Muskulatur spielt eine wesentliche Rolle bei der Stabilisierung der Wirbelsäule und trägt zur feinen Bewegungssteuerung im Bereich des Nackens bei. Dysbalancen und Triggerpunkte in diesen Muskeln können zu chronischen Nackenbeschwerden führen und reflektorisch in die Kopfmuskulatur ausstrahlen.

Wirbelsäulensegment C6: Ganglien, deren Lage, Funktionen und potenzielle Störungsbilder


4.1 Lage, Verlauf, Funktionen und Kompressionsstellen

Im Bereich des Wirbelsäulensegments C6 liegt das spinale Ganglion (auch als Spinalganglion oder dorsales Wurzelganglion bezeichnet), das eine wichtige Rolle in der Reizweiterleitung und Sensibilitätssteuerung der oberen Extremitäten spielt. Dieses Ganglion enthält die Zellkörper der sensorischen Neuronen und ist verantwortlich für die Übermittlung von Schmerz-, Temperatur- und Berührungsreizen aus den peripheren Geweben zum zentralen Nervensystem.

Lage und Verlauf

Das Spinalganglion des C6-Segments befindet sich in der Nähe des Foramen intervertebrale (Zwischenwirbelloch) zwischen den Wirbelkörpern C5 und C6. Die sensorischen Nervenfasern treten über die hintere Wurzel des Rückenmarks ein und bilden das Spinalganglion, bevor sie die Reize an das Rückenmark weiterleiten. Das C6-Ganglion ist durch die enge Lage in der knöchernen Struktur anfällig für mechanische Einflüsse, die durch degenerative Veränderungen oder mechanische Überlastung ausgelöst werden können.

Funktionen des Spinalganglions

  • Reizweiterleitung: Das C6-Ganglion leitet sensorische Reize aus der Haut, den Muskeln und anderen Geweben der Schulter, des Arms und teilweise des Halses weiter.
  • Schmerz- und Berührungswahrnehmung: Das Ganglion verarbeitet sensorische Informationen und ist maßgeblich an der Erkennung und Differenzierung von Schmerz-, Druck- und Temperaturreizen beteiligt.
  • Schutzreflexe: Durch die schnelle Verarbeitung sensorischer Reize trägt das C6-Ganglion zur Steuerung von Schutzreflexen bei, insbesondere bei unerwarteten oder schmerzhaften Reizen im Arm- und Schulterbereich.

Kompressionsstellen und mögliche Störungsbilder

Kompressionen oder Reizungen des Ganglions können durch strukturelle Veränderungen in der Wirbelsäule, wie Bandscheibenprotrusionen oder knöcherne Einengungen, verursacht werden und zu vielfältigen sensorischen und motorischen Symptomen führen.

Mögliche Syndrome und Symptomatiken
  • Zervikales Wurzelsyndrom (Radikulopathie C6):
    • Symptomatik: Bei einer Reizung oder Kompression des C6-Ganglions kommt es häufig zu ausstrahlenden Schmerzen vom Nacken über die Schulter bis in den Arm und Daumen. Typisch sind stechende oder brennende Schmerzen entlang des Nervenverlaufs sowie Kribbeln, Taubheitsgefühle und ein Schwächegefühl im Bizeps und Handgelenksstrecker.
    • Klinische Befunde: Bei der neurologischen Untersuchung zeigt sich oft eine verminderte Muskelkraft in den durch C6 innervierten Muskeln sowie abgeschwächte Reflexe, insbesondere der Bizepssehnenreflex. Die Sensibilität im Bereich des Daumens und des Zeigefingers kann reduziert sein.
  • Ganglionäre Schmerzen und Dysästhesien:
    • Symptomatik: Bei Überreizung oder entzündlichen Prozessen im Bereich des Ganglions kann es zu persistierenden, dumpfen oder ziehenden Schmerzen im betroffenen Dermatom kommen. Die Patienten beschreiben häufig ein ständiges Missempfinden, wie Kribbeln oder ein Taubheitsgefühl entlang der Nervenbahnen. Diese Dysästhesien treten typischerweise ohne mechanische Belastung auf und sind schwer lokalisierbar.
    • Klinische Befunde: Druckempfindlichkeit über dem Ganglion, vermehrte Reizantworten bei Berührungen und Sensibilitätsstörungen in bestimmten Hautarealen.
  • Kompressionssyndrom des C6-Ganglions:
    • Symptomatik: Eine langanhaltende oder starke Kompression des Ganglions kann zu chronischen Schmerzen und Funktionsausfällen im betroffenen Bereich führen. Patienten berichten über anhaltende Schmerzen und Schwäche im Arm sowie eingeschränkte motorische Kontrolle der Finger.
    • Klinische Befunde: Neben abgeschwächten Reflexen und Sensibilitätsverlusten im C6-Dermatom können fortgeschrittene Kompressionssyndrome zu Muskelatrophien und chronischer Muskelschwäche führen.

Die Ganglien im Bereich des Segments C6 sind für die Funktion der oberen Extremität und die Schmerzverarbeitung essenziell. Dysbalancen, mechanische Einengungen und entzündliche Prozesse können nicht nur zu Schmerzsyndromen und Bewegungsstörungen führen, sondern auch die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränken.

Wirbelsäulensegment C6: Organversorgung und reflektorische Reizübertragung


5.1 Organinnervation

Das Wirbelsäulensegment C6 steht in Verbindung mit sensorischen und autonomen Innervationswegen, die indirekten Einfluss auf bestimmte Organe ausüben können. Auch wenn C6 keine direkte vegetative Steuerung über lebenswichtige Organe übernimmt, so bestehen doch Reflexverbindungen, die bei Reizung des C6-Segments viszerale Beschwerden hervorrufen können. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf reflektorischen Auswirkungen auf Sinnesorgane, insbesondere Augen und Ohren, sowie auf den Einflüssen auf die Lungen und das Herz-Kreislauf-System über segmentale Verschaltungen.

Innervation und Einfluss auf Sinnesorgane

  • Augen: Über reflektorische Reizübertragung kann eine C6-Reizung indirekt zu Augenbeschwerden beitragen. Patienten klagen dabei häufig über Augendruck, Sehschwäche oder Ermüdung, insbesondere bei angespannter Nackenmuskulatur. Dies geschieht über die Verbindung zu Muskeln und Reflexbögen im Halsbereich, die durch Fehlhaltungen und Verspannungen indirekt Augenschmerzen und visuelle Störungen verstärken können.
  • Ohren: Auch das Ohr kann reflektorisch beeinflusst werden. So treten bei Dysfunktionen im C6-Segment oft tinnitusähnliche Beschwerden, Druckgefühle im Ohr und Gleichgewichtsstörungen auf, was auf muskuläre Spannung und vegetative Reflexbögen im Hals-Nacken-Bereich zurückzuführen ist. Die reflektorische Verbindung zwischen dem Nacken und dem Innenohr trägt dazu bei, dass bei Irritationen im Bereich des C6-Segments vestibuläre Symptome entstehen können.

Indirekte Organverbindungen

  • Herz-Kreislauf-System: Über die sympathischen Verbindungen kann eine Reizung im C6-Bereich reflektorisch das Herz-Kreislauf-System beeinflussen. Bei C6-Dysfunktionen berichten Patienten gelegentlich von Herzklopfen, erhöhtem Blutdruck oder einem allgemeinen Engegefühl im Brustbereich. Diese Symptome sind Ausdruck eines vegetativen Reflexes, der durch muskuläre Spannungen oder Nervenreizungen im Hals-Nacken-Bereich ausgelöst wird.
  • Lunge: Die obere Brustregion und der obere Lungenbereich können ebenfalls über reflektorische Verschaltungen vom C6-Segment beeinflusst werden. Mögliche Beschwerden umfassen ein Druckgefühl im oberen Brustbereich und ein Gefühl der Kurzatmigkeit, das durch vegetative Reaktionen im Zusammenhang mit der Halswirbelsäule hervorgerufen wird.

5.2 Enterotome / Viszerotome

Die reflektorische Wirkung des C6-Segments auf bestimmte Körperregionen äußert sich durch sogenannte Viszerotome und Enterotome, die spezifische Haut- und Gewebebereiche mit inneren Organen verbinden. Durch diese Reflexzonen entstehen bei Störungen im C6-Bereich auch viszerale Schmerzphänomene und Überempfindlichkeiten, die als Hyperalgesien auftreten können.

Mögliche Hyperalgesien und ihre Lokalisation

  • Hals- und Nackenbereich (Head-Zonen): Bei einer Reizung des C6-Segments kann es zu ausgeprägten Schmerzen und Hyperalgesien im seitlichen Halsbereich kommen. Diese Schmerzen strahlen oft in die Schultern und Arme aus und verstärken sich bei Bewegung oder Belastung. Symptome umfassen:
    • Brennende oder ziehende Schmerzen im Nacken
    • Überempfindlichkeit der Haut im Bereich des Nackens
    • Muskelverhärtungen und Druckempfindlichkeit
  • Brust- und Oberkörperbereich (Sklerotome und Bindegewebszonen): Bei reflektorischen Reizungen zeigen sich häufig druckempfindliche Bereiche entlang der oberen Brustwirbelsäule und des Brustkorbs. Dies kann ein dumpfes Druckgefühl und das Gefühl von Atemnot hervorrufen, ohne dass ein physisches Problem in der Lunge oder im Herz vorliegt.
    • Symptome: Engegefühl im Brustbereich, Druckempfindlichkeit, verminderte Beweglichkeit des oberen Brustkorbs.
    • Syndrome: Reflektorisches T4-Syndrom, das sich durch Spannungsschmerzen und Steifheit im oberen Brustkorbbereich äußert, als Ausdruck der reflektorischen Verbindung zwischen dem C6-Segment und der Brustregion.
  • Viszerale Hyperalgesie und Organempfindlichkeit: In einigen Fällen berichten Patienten über ein „Herzstolpern“ oder unangenehme Wahrnehmungen im Bereich des Herzens und der oberen Lunge, ohne dass organische Ursachen vorliegen. Dies ist oft eine Folge vegetativer Reflexwege, die bei Reizung des C6-Segments aktiviert werden. Symptome wie ein Engegefühl oder druckartige Schmerzen sind typisch und können durch Verspannungen oder Nervenreizungen in der Halswirbelsäule hervorgerufen werden.

Zusammenfassung der Syndrome und Symptomatik

  • Cerviko-cephales Syndrom: Ausstrahlende Schmerzen von der Halswirbelsäule in den Kopf, Augenbeschwerden, Spannungskopfschmerzen, druckempfindliche Stellen im Nacken.
  • Cerviko-brachiales Syndrom: Schmerz und Taubheit in Schulter und Arm, oft begleitet von Missempfindungen und muskulären Verspannungen.
  • Reflektorische Viszeropathien: Vegetative Beschwerden wie Herzrasen oder Atemnot durch reflektorische Beeinflussung des Herz-Kreislauf-Systems.

Diese reflektorischen und viszeralen Phänomene zeigen, wie Dysfunktionen im Bereich des C6-Segments über segmentale und vegetative Verbindungen Beschwerden in unterschiedlichen Körperregionen und Organen hervorrufen können, oft ohne dass primäre Erkrankungen dieser Organe vorliegen.

Wirbelsäulensegment C6: Sklerotome und knöcherne Schmerzgebiete


6.1 Lage und Schmerzgebiete

Das Sklerotom des Wirbelsäulensegments C6 bezieht sich auf spezifische knöcherne Strukturen, die bei Reizung oder Überstimulation des Segments schmerzhaft reagieren können. Diese Bereiche umfassen überwiegend die Halswirbelsäule, Schultergelenk, und Armbereich und können auch als sekundäre Schmerzpunkte auftreten, wenn das C6-Segment betroffen ist.

Knöcherne Strukturen im C6-Sklerotom

Die Knochenstrukturen im Bereich des Sklerotoms von C6 sind:

  • Halswirbelsäule (C5 und C6 Wirbel): Das C6-Segment selbst sowie die benachbarten Wirbelkörper C5 und C7 sind häufig bei Dysfunktionen betroffen und können über das Sklerotom Schmerzen entlang der gesamten Halswirbelsäule auslösen. Diese Schmerzen sind oft tief und schwer lokalisierbar und verstärken sich bei Bewegungen wie Nackenrotation oder Seitneigung.
  • Schlüsselbein (Clavicula): Über das C6-Sklerotom kann auch das Schlüsselbein schmerzhaft reagieren, insbesondere im medialen Drittel, das nahe dem Brustbein liegt. Patienten beschreiben oft einen dumpfen, tiefen Schmerz, der bei Belastung der Schulter oder beim Heben des Arms verstärkt auftritt.
  • Schultergelenk und Oberarmknochen (Humerus): Schmerzen können in den Oberarm und das Schultergelenk ausstrahlen, insbesondere im Bereich des proximalen Humerus und der Bizepssehne, die eng mit der C6-Innervation verbunden ist.
  • Radius (Speiche): Als Teil des Unterarms und in der Nähe der Handgelenke kann das C6-Sklerotom auch Schmerzen im Radiusknochen verursachen. Dies zeigt sich häufig durch druckempfindliche Stellen entlang des Knochens, die bei Reizung oder Belastung zu verstärkten Schmerzen führen.

Symptomatik bei Hyperalgesie

Bei einer Hyperalgesie des C6-Sklerotoms tritt eine verstärkte Schmerzempfindung in den genannten Knochenstrukturen auf. Die Schmerzcharakteristik ist oft dumpf, ziehend oder drückend und wird durch Druck auf die betroffenen Knochenstellen oder durch Bewegung verschlimmert.

  • Hals- und Nackenschmerzen: Tiefe, drückende Schmerzen entlang der Halswirbelsäule und in den Übergängen zu den angrenzenden Wirbeln. Patienten berichten häufig über einen ständigen Schmerz, der bei Bewegung, wie Drehungen oder seitlichen Neigungen, intensiver wird.
  • Schulterschmerzen und Beschwerden am Schlüsselbein: Ein tiefes Druckgefühl im Bereich des Schlüsselbeins und der Schulter kann ebenfalls auftreten. Bei Hyperalgesie sind häufig auch Schmerzen an der medialen Clavicula zu beobachten, die sich bei Armbewegungen verstärken und oft in den Brustbereich ausstrahlen.
  • Oberarm- und Ellbogenschmerzen: Im Bereich des Oberarms, insbesondere in der Nähe des Ellenbogens und entlang des Radius, berichten Patienten über ziehende Schmerzen. Diese Schmerzen treten häufig bei Streck- und Beugebewegungen im Ellbogengelenk auf und können bis in die Hand ausstrahlen.
Klinische Zeichen bei Hyperalgesie
  • Druckempfindlichkeit der Knochenstruktur: Palpation der C6-assoziierten Knochenpunkte, wie Schlüsselbein, Humerus und Radius, zeigt verstärkte Druckempfindlichkeit.
  • Bewegungsschmerz: Bewegungen der Halswirbelsäule und des Schultergelenks werden als schmerzhaft und einschränkend empfunden, insbesondere bei übermäßiger Beanspruchung.
  • Ausstrahlungsschmerzen: Schmerzen strahlen oft aus dem Nacken in die Schulter und den Arm, entlang der innervierten Knochen und Gelenkstrukturen.

Diese hyperalgetischen Zustände zeigen die enge Verknüpfung zwischen dem C6-Segment und den zugehörigen Knochen- und Gelenkstrukturen im Bereich von Hals, Schulter und Arm und spiegeln die reflexartige Verbindung wider, die bei Dysfunktionen des Segments zur Schmerzentstehung beiträgt.

Wirbelsäulensegment C6: Dermatome und sensorische Innervation


7.1 Lage, Verlauf und Funktionen des C6-Dermatoms

Das Dermatom des C6-Segments erstreckt sich von der unteren seitlichen Halsregion über die äußere Schulter und den radialen (daumenseitigen) Arm bis hin zur Daumenseite der Hand. Diese Hautregion wird vom C6-Segment sensorisch innerviert und ist verantwortlich für die Wahrnehmung von Berührung, Schmerz, Temperatur und Vibration.

Lage und Verlauf

  • Hals und Schulter: Das C6-Dermatom beginnt in der unteren seitlichen Halsregion und verläuft entlang der äußeren Schulter.
  • Oberarm und Unterarm: Es zieht sich über den lateralen Oberarm und den radialen (daumenseitigen) Unterarm.
  • Hand und Daumen: Das Dermatom endet an der Daumenseite der Hand und umfasst meist die Daumenregion.

Funktion des C6-Dermatoms

Das C6-Dermatom ist wesentlich für die sensorische Wahrnehmung im Bereich des seitlichen Arms und des Daumens verantwortlich und ermöglicht es dem Nervensystem, Informationen über Berührungen, Schmerzreize und Temperaturveränderungen aus diesem Bereich zu verarbeiten.


Symptome und Syndrome bei Störungen des C6-Dermatoms

Bei einer Reizung oder Schädigung des C6-Segments treten spezifische Symptome auf, die oft auf ausstrahlende Schmerzen und sensorische Defizite in der betroffenen Hautregion zurückzuführen sind. Häufig sind dabei periphere Nervenkompressionen beteiligt, die zu charakteristischen Beschwerden führen können.

Mögliche Symptome bei C6-Dermatom-Störung

  • Schmerzen und Kribbeln im seitlichen Arm und Daumenbereich: Patienten berichten häufig über Schmerzen und Kribbeln, die sich entlang des äußeren Arms bis hin zum Daumen erstrecken. Die Schmerzen sind typischerweise ziehend und verschlimmern sich bei Bewegung oder Belastung.
  • Taubheitsgefühle: Ein weiteres typisches Symptom ist Taubheit oder ein „eingeschlafenes“ Gefühl im C6-Dermatom-Bereich, insbesondere im Daumen und der radialen Seite des Handgelenks.
  • Schwäche in den durch C6 innervierten Muskeln: Neben den sensorischen Beschwerden kann es zu einer Schwäche in den Muskeln kommen, die durch das C6-Segment versorgt werden, wie z.B. dem Bizeps und Handgelenksstrecker.

Häufige Syndrome bei C6-Dermatom-Störung

  • Zervikobrachialgie: Ein häufiges Syndrom, bei dem Schmerzen aus dem Nacken in den Arm und die Hand ausstrahlen. Patienten verspüren eine Kombination aus Schmerz, Kribbeln und Taubheitsgefühlen entlang des C6-Dermatoms.
  • Radikulopathie C6: Diese Wurzelschädigung führt zu ausstrahlenden Schmerzen und sensorischen Defiziten im C6-Dermatom. Sie wird oft durch Bandscheibenprobleme oder degenerative Veränderungen in der Halswirbelsäule verursacht.
  • Carpal-Tunnel-Syndrom (indirekt): Während das Carpal-Tunnel-Syndrom selbst das Dermatom des Medianus-Nervs betrifft, können Symptome aufgrund der Nähe zur Daumenseite mit einer C6-Dermatom-Störung verwechselt werden. Betroffene klagen über ähnliche Taubheitsgefühle und Schmerzen im Daumenbereich.

Periphere Nervenkompression und Auswirkungen auf das C6-Dermatom

Kompressionen von Nervenstrukturen, die das C6-Dermatom versorgen, können durch Bandscheibenvorfälle, degenerative Veränderungen der Halswirbelsäule oder mechanische Belastungen im Bereich des Arms auftreten. Solche Kompressionen führen typischerweise zu verstärkten sensorischen und motorischen Symptomen im Verlauf des C6-Dermatoms.

Mögliche periphere Nervenkompressionen und ihre Symptomatik

  • Kompression der Nervenwurzel C6: Bei einer Kompression oder Reizung der C6-Wurzel im Foramen intervertebrale kann es zu sensorischen und motorischen Ausfällen im gesamten C6-Dermatom-Bereich kommen.
    • Symptome: Taubheit, Kribbeln und Schmerzen im Daumenbereich sowie eine Schwäche in der Handgelenksextension.
  • Thoracic-Outlet-Syndrom: Eine Engstelle im Bereich des Schultergürtels kann die Nerven in den Arm einengen, was Symptome in den C6-Dermatom-Bereich projizieren kann.
    • Symptome: Schmerzen und Kribbeln im äußeren Arm, verstärkt durch Armheben oder Schulterbewegungen.
  • Supinator-Tunnel-Syndrom: Eine Einengung des radialen Nervens im Bereich des Unterarms kann ebenfalls Symptome in der Daumenregion verursachen, die mit einer C6-Dermatom-Störung verwechselt werden könnten.
    • Symptome: Schmerzen und Taubheit entlang des Unterarms, verstärkt durch Drehbewegungen des Handgelenks.

Diese Störungen und Kompressionen des C6-Dermatoms können erhebliche Einschränkungen in der Lebensqualität verursachen und erfordern eine gezielte Diagnose, um zwischen peripheren und zentralen Ursachen der Beschwerden zu unterscheiden.

Wirbelsäulensegment C6: Bindegewebszonen und reflektorische Symptome


8.1 Lokalisation und Verlauf der C6-Bindegewebszonen

Die Bindegewebszonen des Wirbelsäulensegments C6 erstrecken sich über spezifische Haut- und Bindegewebsareale, die bei Funktionsstörungen im Segment hyperalgetisch reagieren können. Diese Zonen zeigen segmentale Verbindungen zu tieferen Geweben und sind eng mit der sensomotorischen Innervation des C6-Segments verbunden. Reflexartige Veränderungen in diesen Zonen können sich als Spannungsgefühle, Überempfindlichkeit und Schmerzen bemerkbar machen.

Lokalisation der C6-Bindegewebszonen

  • Seitliche Halsregion: Der Bereich seitlich am Hals entlang des M. sternocleidomastoideus zeigt oft druckempfindliche Areale bei Reizungen im C6-Segment. Diese Zone steht reflektorisch in Verbindung mit den Halswirbeln und der Muskulatur im Nacken.
  • Schulter und äußerer Oberarm: Über das C6-Segment innervierte Bindegewebsstrukturen verlaufen entlang der äußeren Schulter und des seitlichen Oberarms. Diese Zone ist für die Dehnungs- und Spannungswahrnehmung zuständig und reagiert empfindlich auf muskuläre Überlastung und Nervenreizungen.
  • Daumenseitige Unterarmregion und Hand: Diese Zone verläuft entlang des radialen Unterarms bis zur Daumenseite der Hand, deckt dabei Sehnen und Bindegewebe im Bereich des M. brachioradialis und des Daumens ab.

Symptome bei Störungen und Hyperalgesien

Störungen in den C6-Bindegewebszonen führen zu reflektorischen Symptomen, die sich durch erhöhte Schmerzempfindlichkeit und Gewebeveränderungen äußern können. Solche Symptome treten oft zusammen mit muskulären Verspannungen und Nervenreizungen auf und sind häufig in Form von Hyperalgesien oder Spannungsgefühlen zu beobachten.

Typische Symptome bei C6-Bindegewebszonen-Störungen

  • Schmerzempfindlichkeit und Hyperalgesie: Bei Hyperalgesien in den C6-Bindegewebszonen klagen Patienten über verstärkte Schmerzen und ein brennendes oder drückendes Gefühl in den beschriebenen Arealen. Die Schmerzintensität kann durch Bewegung oder mechanische Belastung (z. B. Druck oder Massage) verstärkt werden.
  • Spannungsgefühl und Bewegungseinschränkungen: Eine verstärkte Spannung in den Bindegewebszonen kann zu einer eingeschränkten Beweglichkeit führen. Insbesondere Schulter- und Nackenbewegungen werden als schmerzhaft empfunden.
  • Empfindliche Punkte (Tender Points): Druckempfindliche Punkte, die entlang der Halsmuskulatur, Schulter und des äußeren Arms liegen, sind typisch für eine Reizung der C6-Bindegewebszonen. Diese Punkte sind beim Abtasten schmerzhaft und können ausstrahlende Schmerzen in den Nacken und die Arme auslösen.

Klinische Zeichen und Syndrome

  • Cervico-scapulares Syndrom: Ein verbreitetes Syndrom, das durch Schmerzen und Hyperalgesien im Bereich der Hals- und Schultermuskulatur gekennzeichnet ist. Dies äußert sich als muskuläre Verhärtung, Druckempfindlichkeit und Ausstrahlungsschmerz in die C6-Bindegewebszonen.
  • Schulter-Arm-Syndrom: Durch reflektorische Veränderungen im C6-Segment können ausstrahlende Schmerzen und Spannungsgefühle bis in den Ober- und Unterarm auftreten. Diese Symptome werden durch Reizung der Bindegewebszonen im Schulterbereich verstärkt und führen zu einem allgemeinen Schmerz- und Spannungsgefühl entlang des Arms.
  • Viszerale Reflexzonenstörung: Durch die enge reflektorische Verbindung zwischen dem C6-Segment und inneren Organen können viszerale Symptome wie Druckgefühl in der Brust und Nackensteifheit auftreten. Diese sind nicht organischer, sondern reflektorischer Natur.

Verlauf und Verschlimmerung der Symptome

Die Symptome der C6-Bindegewebszonen können sich durch chronische Fehlhaltungen, Überlastung oder Stress verstärken und zur Entwicklung chronischer Schmerzsyndrome beitragen. Bei fortbestehender Reizung kommt es oft zu einer Veränderung der Gewebestruktur mit erhöhter Druck- und Schmerzempfindlichkeit in den Bindegewebszonen und muskulären Verhärtungen.


Diese reflektorischen und viszeralen Symptome der C6-Bindegewebszonen zeigen die komplexe Verbindung zwischen dem Wirbelsäulensegment, den Bindegewebsstrukturen und den betroffenen Körperregionen. Eine gezielte Therapie kann dabei helfen, Spannungen und Hyperalgesien zu reduzieren und die Mobilität zu verbessern.

Wirbelsäulensegment C6: Head-Zonen und reflektorische Schmerzbereiche


9.1 Lokalisation und Verlauf der C6-Head-Zonen

Die Head-Zonen des C6-Segments beziehen sich auf spezifische Hautareale und tieferliegende Gewebeschichten, die reflektorisch mit dem C6-Wirbelsäulensegment verbunden sind. Diese Zonen zeigen sich als Schmerz- und Überempfindlichkeitsareale in der Haut, die in direkter Verbindung zu inneren Organen und segmentalen Strukturen stehen. Die Aktivierung der Head-Zonen bei Störungen oder Überreizung des Segments führt zu projektierten Schmerzen oder Hyperalgesien in den Hautbereichen.

Lokalisation der C6-Head-Zonen

  • Hals und seitliche Schulterregion: Die Head-Zonen für das C6-Segment erstrecken sich über den seitlichen Hals, insbesondere entlang der Muskulatur des Trapezius und des Levator scapulae. Dieser Bereich ist eng mit dem C6-Segment verbunden und reagiert auf funktionelle oder strukturelle Veränderungen im Segment.
  • Äußerer Oberarm und Daumenseite des Unterarms: Eine weitere typische Zone verläuft entlang der lateralen Oberarmseite und zieht sich bis zum radialen (daumenseitigen) Unterarm. Diese Region ist oft schmerzempfindlich bei Störungen des C6-Segments und spiegelt die enge Verbindung zum Nervus radialis wider.
  • Daumenseite der Hand: Der Bereich um den Daumen und das Handgelenk ist ebenfalls in die C6-Head-Zone einbezogen und reagiert auf sensorische oder motorische Dysfunktionen im Segment mit erhöhtem Schmerzempfinden.

Symptome bei Störungen und Hyperalgesien in den C6-Head-Zonen

Störungen des C6-Segments können eine reflektorische Überempfindlichkeit oder Schmerzen in den entsprechenden Head-Zonen auslösen. Diese projektiven Schmerzempfindungen äußern sich als oberflächliche oder tiefe Schmerzen, die bei Berührung oder Bewegung verstärkt werden.

Typische Symptome bei C6-Head-Zonen-Störungen

  • Reflektorische Schmerzen und Hyperalgesie: Eine Reizung des C6-Segments führt zu einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit in den entsprechenden Head-Zonen. Dies äußert sich oft als brennender oder drückender Schmerz entlang des seitlichen Halses, der Schulter und des radialen Arms. Die Schmerzen können ohne lokale Ursachen auftreten und sind reflektorisch bedingt.
  • Empfindlichkeit und Sensibilitätsstörungen: In den C6-Head-Zonen treten häufig Sensibilitätsstörungen wie Kribbeln, Taubheit oder Berührungsempfindlichkeit auf. Besonders die Daumenseite des Unterarms und die Handregion sind bei einer Dysfunktion des C6-Segments betroffen.
  • Schulterschmerzen und Bewegungseinschränkungen: Die Schulterregion, insbesondere der äußere Schulterbereich, ist ebenfalls in die Head-Zonen des C6-Segments eingebunden. Eine Reizung des Segments kann hier zu Muskelschmerzen, Spannungsgefühlen und Einschränkungen der Beweglichkeit führen.

Klinische Zeichen und Syndrome bei C6-Head-Zonen-Störungen

  • Cervicobrachial-Syndrom: Eine häufige Manifestation, bei der Schmerzen entlang der Head-Zonen des C6-Segments ausstrahlen. Typisch sind Schmerzen im Bereich von Nacken, Schulter und seitlichem Oberarm, die häufig durch Bewegungen des Arms oder Nackens verstärkt werden.
  • Zervikales Radikulopathie-Syndrom: Bei einer Schädigung der C6-Nervenwurzel treten projektierte Schmerzen und Sensibilitätsstörungen in den C6-Head-Zonen auf. Diese zeigen sich oft als ausstrahlende Schmerzen und Hyperalgesien entlang des äußeren Arms und Daumens.
  • Pseudoangina: Durch die enge reflexartige Verbindung des C6-Segments mit der Brustregion können Schmerzen in den C6-Head-Zonen als ziehende oder drückende Schmerzen wahrgenommen werden, die manchmal bis zur Brust ausstrahlen und fälschlicherweise als Herzbeschwerden interpretiert werden.

Verlauf und Verschlimmerung der Symptome

Die Symptome in den C6-Head-Zonen verschlimmern sich oft bei chronischen Belastungen, Fehlhaltungen oder Stress und können zu chronischen Schmerzsyndromen führen. Bei dauerhafter Reizung kann es zu einer Sensibilisierung der betroffenen Zonen kommen, wodurch die Schmerzschwelle abnimmt und selbst leichte Berührungen als unangenehm empfunden werden.


Die Verbindung der C6-Head-Zonen mit dem Wirbelsäulensegment zeigt, wie eine Reizung des C6-Bereichs über reflektorische Prozesse in periphere Gewebebereiche projizierte Schmerzempfindungen verursachen kann. Die klinische Therapie konzentriert sich darauf, das Segment zu entlasten und die reflektorischen Schmerzen in den Head-Zonen zu reduzieren.

Wirbelsäulensegment C6: McKenzie-Zonen und reflektorische Projektionen


10.1 Lokalisation und Verlauf der C6-McKenzie-Zonen

Die McKenzie-Zonen sind spezifische Areale des Körpers, die segmental über reflektorische Projektionen auf das Muskel- und Gewebeareal des C6-Segments wirken. Diese Zonen können bei Dysfunktionen im Segment viszerale Schmerzen und Beschwerden in den umliegenden Muskelstrukturen hervorrufen. Besonders relevante Organe und deren reflektorische Verbindungen stehen dabei in direkter Interaktion mit der C6-Innervation.

Lokalisation der C6-McKenzie-Zonen

  • Nackenmuskulatur und seitliche Halsregion: Diese Zone umfasst die Nackenmuskulatur und zieht sich entlang der lateralen Halsmuskeln, die durch das C6-Segment beeinflusst werden. Durch eine reflektorische Verbindung zum Segment zeigen sich hier häufig Verspannungen und Schmerzen.
  • Äußere Schulter und radialer Oberarm: Ein weiteres Areal der McKenzie-Zone C6 verläuft entlang der äußeren Schulter und des lateralen Oberarms. Diese Zone reagiert empfindlich auf segmentale Irritationen und ist anfällig für Überempfindlichkeiten und muskuläre Verspannungen.
  • Daumenseitige Unterarmregion und Hand: Der radiale Unterarm und der Daumenbereich können ebenfalls durch das C6-Segment beeinflusst werden und sind bei Störungen im Segment oft besonders schmerzempfindlich.

Viszerale Störungen und Projektionen auf die Muskulatur

Bei Funktionsstörungen des C6-Segments können reflektorische Projektionen auf viszerale Organe auftreten, insbesondere auf die Lunge und Bronchien. Durch die Verbindung der McKenzie-Zonen von C6 mit diesen Organen manifestieren sich entsprechende Beschwerden oft in spezifischen Muskelarealen und führen zu reflektorischen Schmerzen und Spannungsgefühlen.

Betroffene Organe und ihre reflektorische Wirkung

  • Lunge und Bronchien: Das C6-Segment hat eine reflektorische Verbindung zu den Atemorganen, insbesondere den Bronchien und der oberen Lungenregion. Störungen im C6-Segment können daher zu muskulären Spannungen und reflektorischen Schmerzen im Hals- und Schulterbereich führen, die als ein Gefühl von Atembeschwerden oder Brustenge wahrgenommen werden.
    • Symptome: Patienten berichten über ziehende Schmerzen im Nacken und Schulterbereich, die insbesondere bei tiefem Einatmen verstärkt werden können. Diese Beschwerden sind häufig mit einem Gefühl der Brustenge oder Atemschwierigkeiten verbunden, obwohl keine direkte Lungenproblematik vorliegt.
  • Herzregion (indirekte Projektion): Bei intensiven reflektorischen Irritationen im C6-Segment kann es zu Projektionsschmerzen in der oberen Brustregion kommen, die fälschlicherweise als kardial wahrgenommen werden.
    • Symptome: Ein Druck- oder Engegefühl im oberen Brustbereich, begleitet von Nacken- und Armschmerzen, die entlang der äußeren Schulter und des radialen Arms bis zum Daumen ausstrahlen. Diese Symptome können leicht mit Herzbeschwerden verwechselt werden und sind typisch für die reflektorische Projektion der C6-McKenzie-Zonen.

Projektionen auf die Muskulatur

Die reflektorische Verbindung des C6-Segments mit der Muskulatur kann ebenfalls muskuläre Beschwerden und Schmerzen im Bereich des M. trapezius, M. levator scapulae und M. brachioradialis hervorrufen.

Typische Symptome und muskuläre Reaktionen

  • Nacken- und Schulterschmerzen: Bei Irritationen im Bereich der McKenzie-Zone für das C6-Segment kommt es häufig zu einer reflektorischen Erhöhung des Muskeltonus im Nacken- und Schulterbereich. Diese Überlastung führt zu einem konstanten Spannungsgefühl und Schmerzen entlang der Nackenmuskulatur, oft auch bis in die Schulter ziehend.
  • Verkürzung der Nacken- und Schultermuskulatur: Durch reflektorische Reize wird die Muskulatur um das Segment C6 oft überbeansprucht, was zu Verkürzungen und muskulären Dysbalancen führen kann. Dies äußert sich in einer eingeschränkten Beweglichkeit und einem Gefühl der Steifheit.
  • Muskelüberempfindlichkeit im Arm und Daumenbereich: Bei Störungen in den McKenzie-Zonen sind der laterale Oberarm und der radiale Unterarm oft druckempfindlich. Patienten bemerken vermehrt muskuläre Überempfindlichkeiten und eine erhöhte Anspannung, die sich bis in den Daumenbereich ausbreiten.

Die Projektionen und reflektorischen Effekte der C6-McKenzie-Zonen zeigen den starken Zusammenhang zwischen dem Wirbelsäulensegment, viszeralen Organen und der Muskulatur. Ein tieferes Verständnis dieser Zonen hilft, muskuläre und viszerale Beschwerden frühzeitig zu erkennen und zielgerichtet zu behandeln.